27 Mrz Wochen-Update # 47
Klein aber fein…
war die Runde mit den enger umliegenden Nachbar*innen, zu der wir letzten Samstag im Hof der K 39 eingeladen haben. Bei Zimtschnecken und Getränken stellten wir unsere Pläne für die Gestaltung der Außenanlagen vor. Dabei haben unsere Nachbar*innen folgende Themen mitgebracht:
- Was passiert mit der direkt an das Gebäude K 41/42 angrenzenden Fichte, beim Abriss der maroden nicht erhaltensfähigen Gebäude
- Nutzung des Innenhofes für Nachbar*innen
- Fehlende Fahrradabstellflächen in der Nachbarschaft, hier wurde die Frage gestellt, ob eine Nutzung von Fahrradabstellflächen in unserem künftigen Innenhof durch Nachbar*innen möglich wäre
- Überhitzung der Innenstadt durch versiegelte Flächen
Wir haben die angesprochenen Themen mit in unser Plenum genommen und werden sie in den nächsten Wochen und Monaten beraten und Möglichkeiten prüfen.
Gemeinsamer Konsens war, dass uns allen an einer vertrauensvollen und guten Nachbarschaft gelegen ist und wir im konstruktiven Gespräch bleiben. Der Mehrgewinn für die Oststadt durch unser geplantes Wohnprojekt mit Stadtteilzentrum wurde von allen Teilnehmer*innen anerkannt und begrüßt.
Vortrag von Andrej Holm am 24.03.23 im franz K
Eine andere Wohnungspolitik ist möglich
Holm stellte in seinem Vortrag heraus, dass Wohnungsnot schon vor 150 Jahren von Engels thematisiert wurde. Es war beeindruckend wie aktuell die alten Schriften dazu gerade heute sind. Auch Lösungsmöglichkeiten wurden darin schon vor 150 Jahren aufgezeigt!
„Wohnen ist keine private Angelegenheit, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse.“ Und dies muss gesamt gesellschaftlich und von staatlicher Seite verantwortlich gelöst werden! Es stellt sich uns die Frage, können selbst verwaltete Wohnprojekte wie unseres die Lösung sein? Oder sollte nicht der Staat letztendlich die Verantwortung tragen und als „großer Player“ den sozialen Wohnungsbau endlich voll umfänglich in die Hand nehmen?
Holm fand durch Studien heraus, dass durch die bisherigen staatlichen Förderungen des Sozialen Wohnungsbaus, den Mietpreisdeckel und durch das Wohnungsbauförderungsgesetz nicht signifikant mehr Wohnungen mit erschwinglichen Mieten entstanden sind. Im Gegenteil, mit staatlicher Unterstützung wird es erst möglich, dass Menschen durch Wohngeld die sonst unbezahlbaren Wohnungsmieten bezahlen können. Der Staat subventioniert dadurch quasi die ins astronomisch steigenden Mieten.
Wohnungen die mit Zuschüssen aus dem sozialen Wohnungsbau gebaut wurden, können nach dem Ende der Wohnpreisbindung von den Immobilienunternehmen gemäß der hohen Nachfrage um ein Vielfaches teurer vermietet werden, dies ist einzigartig in Europa!
Die Denkanstöße, die Andrej Holm in seinem Vortrag gegeben hat, führten in die anschließende Diskussionsrunde und in die Differenziertere Auseinandersetzung im Workshop am Samstag.
Vielen Dank an Andrej Holm für den sehr guten Vortrag.
Hier noch ein Statement von Paul:
„Andrej Holm hat sehr detailreich und interessant dargelegt, dass wir eine Wohnungsnot haben, von der fast alle gesellschaftlichen Schichten betroffen sind und deshalb auf jeden Fall eine andere Wohnungspolitik notwendig ist. Wohnprojekte sind im Kleinen eine Antwort darauf und auf jeden Fall Ausdruck dieser Krise, weil viele staatliche Stellen vor allem auch die Bundespolitik versagt hat, mit ihren Antworten auf diese Krise. Diese wurde zwar von allen Parteien erkannt, aber tragfähige Lösungen sind bisher ausgeblieben.
Der Vortrag war sehr interessant.“
ANSTEHENDE TERMINE
06.04.2023/ ab 22.00 Uhr/ Zelle / Keckno-Party
12.04.2023/ 19.30 Uhr/ Nepomuk, Nebenraum / Plenum