Das Projekt

Das Projekt besteht insgesamt aus zwei Gebäuden, der Kaiserstraße 39 und 41. Während das Vorderhaus (K39) viel Potential für neuen Wohnraum bietet, ist das Hinterhofgebäude aufgrund von schwerwiegenden Bauschäden und maroder Bausubstanz im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, und gerade in Bezug auf günstigen Wohnraum, aus unserer Sicht nicht zu erhalten. Die K39 soll vollumfassend im KfW Effizienzhausstandard für Wohnen in der Gemeinschaft saniert werden. Auf jeder der drei Etagen entsteht eine Wohngemeinschaft mit jeweils vier Zimmern. Im Hinterhof sind 2 Vollgeschosse und ein Dachgeschoss als ökologischer Neubau aus Holz geplant. Dieser soll 5 Wohnungen beherbergen, welche das Wohnen in unterschiedlichen Lebenssituationen berücksichtigen. Somit ergeben sich Grundrisse für 1- bis 3-Zimmer Wohnungen. Darüber hinaus ist im Erdgeschoss ein Stadtteilzentrum vorgesehen, welches sowohl Raum für kreativen und innovativen Austausch untereinander bietet als auch den sozialen und gemeinschaftlichen Umgang miteinander fördern soll.

Geplant und Unterstützt durch:

WG-Haus: K39

Um dem generell großen Wohnungsmangel effektiv und zeitgemäß entgegenzuwirken, bedarf es neuer Wohnformen und innovativer Raumstrategien. Mit dem Projekt „K39“ wird solch ein Weg eingeschlagen. Hierzu soll die bestehende Grundrissstruktur des Bestandsgebäudes an der Kaiserstraße vollumfassend und grundlegend im KfW Effizienzhausstandard für Wohnen in der Gemeinschaft saniert werden. Auf jeder der drei Etagen soll hierbei eine Wohngemeinschaft mit jeweils vier Zimmern entstehen.

Der öffentliche Platz zwischen der K39 und dem Neubau ist mit Sitzgelegenheiten sowohl unter freiem Himmel als auch überdacht ausgestattet. Ebenfalls kann die Freifläche auch mit dem Nachbarschaftstreff im Gebäude durch Öffnen großflächiger Fenstertüren eingebunden werden. Durch gezielte Bepflanzung an mehreren Stellen und damit direkter Sicht auf Grün soll der typische Charme einer Hinterhofbebauung widergespiegelt und vermittelt werden.

Mehrgenerationenhaus: K41

Im Hinterhof sind 2 Vollgeschosse und ein Dachgeschoss als ökologischer Neubau aus Holz geplant. Dieser orientiert sich in Kubatur und Volumen an den Bestandsgebäuden, folgt dabei dem zugrunde liegenden Gestaltungsleitbild der Oststadt und ist entsprechend niedriger gebaut. Die Architektur des Neubaus ist einerseits schlicht gehalten und lässt andererseits den Einbezug individueller Identifikationsmerkmale der Bewohner:innen zu. So verfügt die Fassade über Holzrahmen, die den Bewohner:innen zur Ausgestaltung zur Verfügung stehen. Sie können auf unterschiedliche Art und Weise genutzt werden, indem sie beispielsweise mit Begrünung oder künstlerischen Elementen ausgestattet werden. Darüber hinaus ist der Sockel im Erdgeschoss vollflächig mit vielseitigen und austauschbaren Wandbekleidungen versehen. Diese sollen sowohl dem Projekt als auch der Öffentlichkeit als Fläche für Eigenideen wie Urban Gardening oder Workshops für künstlerische Gestaltungen zur Verfügung stehen.

Der Neubau soll 5 Wohnungen beherbergen, welche das Wohnen in unterschiedlichen Lebenssituationen berücksichtigen. Somit sind hier 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen gegeben. Zudem verfügen die Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss über einen anpassungsfähigen Raum, der gemeinschaftlich von zwei Parteien genutzt oder einer Wohnung fest zugeschrieben werden kann. Dies soll die innovative Wohnform nochmals unterstreichen.

Stadtteilzentrum im MGH

Darüber hinaus ist im Erdgeschoss des Neubaus ein Stadtteilzentrum vorgesehen. Dies bietet einerseits Raum für kreativen und innovativen Austausch untereinander und soll andererseits den sozialen und gemeinschaftlichen Umgang miteinander fördern. Das Stadtteilzentrum stellt den Anwohner:innen der innerstädtischen Wohnbezirke Reutlingens Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bereit, die aufgrund von Wohnraum- und Platzmangel bislang nicht vorhanden sind. Organisiert als eigener Verein steht das Stadtteilzentrum auch Nicht-Bewohner:innen und anderen Vereinen offen. Es bietet Raum für unterschiedlichste Veranstaltungsformen, von Kindergeburtstagen über Vereinstreffen bis hin zu Konzerten, Vorträgen, Workshops und Seminaren. Eine Küche und eine Theke schaffen einen angenehmen Rahmen für Nachbarschaftstreffen oder andere soziale Events. Die gesellschaftliche Diversität innerhalb des Quartiers in Kombination mit den vielgestaltigen Nutzungsmöglichkeiten tragen einen großen Teil zu einer funktionierenden und harmonischen Nachbarschaft bei.

Ökologische Aspekte

KfW 40/85

im Neubau und der sanierten K39

Bei der Sanierung der K39 und bei dem geplanten Neubau legen wir viel Wert auf die zu verarbeitenden Materialien und deren Nachhaltigkeit. Auf Mineralfaserdämmstoffe wird vollständig verzichtet, außer sie sind in den Brandschutzvorschriften verordnet. Im Trockenbau sollte idealerweise auf Lehm- und/oder Strohbauplatten gesetzt werden, die sich erfahrungsgemäß sehr positiv auf das Raumklima auswirken. Beim Neubau werden wir auf die Holzrahmenbauweise zurückgreifen. Das Bauen mit Holz ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Beispielsweise durch die umweltverträgliche Produktion und die langfristige Eigenschaft des Werkstoffs, welcher im verbauten Zustand CO² in Form von Kohlenstoff gebunden hält. Holzbau zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Massivbauweise außerdem für seine sehr gute Wärmedämmung aus, womit wir einen niedrigen Energieverbrauch zuverlässig umsetzen können.

Soziale Aspekte

30%

Unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete

Wohnen in der Innenstadt, erst recht in sogenannten „besseren Gegenden“ wie der Oststadt, ist meist Luxus und die Privatisierung des Wohnungsmarktes hat zu einer immer weiter fortschreitenden Homogenisierung ganzer Stadtviertel geführt. Das Projekt in der Kaiserstraße wirkt diesem Prozess auf zwei Ebenen entgegen: Einerseits garantiert ein gestaffelter Mietpreis auf solidarischer Basis, dass sich jede:r den dort angebotenen Wohnraum leisten kann und andererseits wird durch den Bau eines Stadtteilzentrums eine Einrichtung für Kunst, Kultur und Freizeitgestaltung geschaffen, von der die ganze Nachbarschaft profitiert. So tragen wir zu einem bunten und sozial verträglichen Quartier bei. Der wohl wichtigste soziale Aspekt unseres gemeinschaftlichen Wohnprojekts ist das gemeinsame Eigentum aller Mieter:innen an Grundstück und Gebäude. Somit ist sichergestellt, dass das gesamte Projekt ausschließlich im Eigentum derer liegt, die darin wohnen. Der geschaffene Wohnraum dient so zu 100% den Interessen und Bedürfnissen der Bewohner:innen. Im Ergebnis führt das beispielsweise zu niedrigen Mieten und besserer Wohnqualität.

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